«So ähnlich wie Gott» - Bild, Ikone, Eucharistie

Im Fokus der Vortragsreihe «So ähnlich wie Gott. – Bild, Ikone, Eucharistie» steht der Begriff der Gottähnlichkeit als ein mittelalterliches Bildprinzip. Ikone und Eucharistie scheint auf den ersten Blick wenig zu verbinden ausser ihrer Zugehörigkeit zum Bereich des Religiösen. Da ist auf der einen Seite ein liturgischer Akt und auf der anderen ein Bild, ein materielles Objekt. Und doch sind beide Phänomene Teil des christlichen Konzepts von «Gottähnlichkeit». Sowohl Ikone als auch Eucharistie dienen als Vermittelndes (medium) im Sinne einer Partizipation am Göttlichen. Das Bild, durch das sich Christus zeigt, und das Brot, das den Leib Christi präsent macht, werfen die Frage auf nach der Beziehung, die diese Medien zum Göttlichen unterhalten. Trotz konstitutiver Unterschiede bezüglich ihrer repräsentationalen Qualitäten lassen sich Gemeinsamkeiten feststellen: Denn weder Ikone noch Hostie lassen sich durch einen modernen Zeichen- oder Repräsentationsbegriff vereinnahmen, sondern bringen als eigentümliche, gottähnliche Realitäten das Göttliche zur Präsenz. Die gemeinsamen Charakteristika kristallisieren sich in einem Bildbegriff, der im Sinne der Gottähnlichkeit gleichermassen Ikone und Hostie adressieren kann. In welcher Weise dynamisiert die Idee der Gottähnlichkeit den Bildbegriff, so dass er sich auch auf sakramentale Elemente anwenden lässt? Welche Latenzen bringen hier das mittelalterliche Bildverständnis in Spannung zu einem modernen Repräsentationsbegriff? Und welche Rolle spielen Begriffe wie Zeichen, Symbol und Figur in den mittelalterlichen Debatten um Ikone und Eucharistie? Diese und andere Fragen verbinden beide Phänomenbereiche miteinander und charakterisieren sie als Visualisierungen des Bildkonzepts «Gottähnlichkeit».

Konzept: Barbara Schellewald, Sophie Schweinfurth, Florian Wöller

Referierende: Hans Belting, Charles Barber, Elmar Salmann

Downloads: So Aehnlich wie Gott Poster, So Aehnlich wie Gott Programm

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